!MARCS young electronic magazine
AUSGABE: Januar 2006


Rubrik: JAM

MUSIKTIPP: Sweet digital remastered

Sweet waren in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts eine der erfolgreichsten Gruppen. Pünktlich zum 35 Geburtstag legt nun die Plattenfirma ihre ersten fünf Platten neu auf. Sie wurden digital überarbeitet und enthalten jeweils Bonusmaterial.


Zwischen 1971 und 1977 waren Sweet eine der erfolgreichsten Gruppen. Ihre eingängigen Lieder waren regelmäßig in den Hitparaden ganz oben. Zunächst sangen sie eingängige Glamrocklieder das Komponistenteams Nicky Chinn und Mike Chapmann. Die B-Seiten bestückten sie stets mit eigenen Liedern. Diese zeigten von Anfang an den Weg in Richtung Hardrock. Auf ihren LPs waren ebenfalls überwiegend Hardrocknummern vertreten. Nachdem sich die Band von Chinn/Chapmann getrennt hatte und alles in Eigenregie gemacht hatten, waren Sweet endgültig im Hardrocklager angekommen. Doch wegen ihrer Vergangenheit als Bubblegumband in Glitzerklamotten wurden sie nie als Rockband und gute Musiker ernst genommen. Trotzdem war ihre Musik richtig guter Rock, der ordentlich abrockt.

Wer bisher Sweet nicht kannte, der hat jetzt die günstige Gelegenheit, ihre ersten fünf Platten zu kaufen. Passend zum 35 jährigen Geburtstag hat die alte Plattenfirma diese Platten mit Bonusliedern jetzt auf CD veröffentlicht. Zusätzlich erschien noch eine Best Of, für diejenigen, die nur die Hits der Bands kaufen wollen. Ich aber empfehle, das komplette Set mit allen fünf CDs zu erwerben. Nur so habt ihr die Möglichkeit, das komplette Schaffen der Band nachzuvollziehen. So spielten sie auf der ersten Platte überwiegend Bubblegumpop mit Liedern wie "Funny, funny" oder "Co-co". Die nächsten beiden Platten waren schon Rockalben und enthielten dazu Glamrocklieder wie "The six teens" oder "Rebel rouser". Die letzten beiden Platten der Serie nahmen sie in Eigenregie auf und beide enthielten nur noch eigene Lieder. Diese Platten sind richtige Hardrockscheiben, die ordentlich krachen.

Die Extralieder sind meist Singles und B-Seiten, die nicht auf den Originalplatten mit drauf waren. Dazu gesellen sich noch Demos und alternative Versionen. Zu nennen sind hier z.B. ihre erfolgreichsten Singles "Blockbuster", "Hell raiser", "Ballroom blitz" und "Teenage rampage". Alle CDs bieten gute Rockmusik einer Band, die nie so recht als ernste Rockmusiker Anerkennung fanden. So bleiben Sweet eben das was sie für ihre Fans schon immer waren, Kult. Auch wenn sie zu Beginn ihrer Karriere eher eine Boyband waren, deren Fans überwiegend Mädchen und junge Frauen waren, sind sie für mich eine Band, deren Musik gute Laune verbreitet und durch aus auch für die Ohren eines Punks geeignet ist. Einige ihrer Lieder wurden später tatsächlich von Hardrockbands und Punkgruppen gecovert.

Wer jetzt also neugierig ist, welche Musik in den frühen Siezigern angesagt waren, worauf die Mädchen damals abgefahren sind, der findet hier die Antwort. Doch auch jedem Fan von melodischem Hardrock kann ich Sweet nur wärmstens empfehlen. Sogar die erste Platte lässt sich von einem Fans lauter Gitarren anhören. Zum Schluss noch die Liste der Platten

Funny how sweet co-co can be (1971)
Sweet Fanny Adams (1974)
Desolation boulevard (1974)
Give us a wink (1976)
Off the record (1977)



Autor: mohan
Erstellt am: 2005-12-13