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REPORTAGE: VON SARGON I. ZU SADDAM HUSSEIN - HöHEN UND TIEFEN IM ZWEISTROMLAND mohan: 2003-03-20

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In Mesopotamien gab es eine der ältesten Hochkulturen, heute herrscht im Zweistromland Krieg. Eine kleiner Blick zurück in die Geschichte dieses Gebiets.


Das Land zwischen Euphrat und Tigris, Mesopotamien (=Zweistromland) hat schon viele Hochkulturen und Despoten gesehen. Saddam Hussein ist da bei weitem nicht der erste. Viele hoch entwickelte Reiche kamen und gingen. Selten waren diese Übergänge friedlich, es gab stets Kriege um dieses fruchtbare Land in der Wüste. Also nicht erst das Erdöl weckte die Begehrlichkeiten der Nachbarn. Die Reiche wurden fast alle in Kriegen erobert, ihre Hauptstädte meist verwüstet. Immer wieder herrschten rücksichtlose Despoten, die in Saus und Braus lebten, während sie ihre Untertanen unterdrückten und ausbeuteten. In dieser Tradition ist Saddam Hussein also nicht der erste und wohl sicher auch nicht der letzte Diktator im Zweistromland.

Die Geschichte Mesopotamiens ist eine Geschichte von Kriegen und Unterdrückung und in der Neuzeit auch falschen Versprechungen des Westens. Auf der anderen Seite gab es hier schon immer sehr hochentwickelte Kulturen. Die erste Hochkultur entwickelte sich etwa 3000 v. Chr., es waren die Sumerer, die als erstes Volk der Welt ein Schriftsystem entwickelten. Zu den bedeutndsten Städten zählen Ur und Uruk. Zu den legendären Herrschern Mesopotamiens gehörten unter anderem König Sargon I. von Akkad, der um 2350 v. Chr. durch einen Eroberungsfeldzug das erste Großreich der Geschichte schuf. Um 1700 v. Chr. herrschte König Hammurabi, der das erste Gesetzeswerk entwarf und in dessen Zeit der legendäre Turmbau zu Babel fiel. Das legendäre Babylon wurde zu einer bedeutenden Metropole. Unter dem babylonischen König Nebukadnezar II. erreichte das Land im siebten Jahrhundert v.Chr. nocheinmal eine Blüte. Die Ruinen etwa von Ninive, Samarra, Ur oder Babylon zeugen von der kulturellen Bedeutung der Region.

Besonders brutal waren die Assyrer, die im Norden ihr Reich hatten, dessen Blüte vom 10. bis 8. Jahrhundert v.Chr. lag. Sie hatten grausame Strafen und waren zur ihren Gegenern nicht zimperlich. Auch die Perser, die 539 v.Chr. Babylon eroberten, waren in der Spätzeit eher Gewaltherrscher. Eine weitere Blüte erlebte Mesopotamien unter den Parthern, die ein mächtiges Reich hatten mit einer prunkvollen Hauptstadt Ktesiphon und unbeschreiblichem Luxus. Diesem Reich machten die nomadisierenden Stämme der Araber ein Ende, sie zerstörten die Hauptstadt, später gründeten sie ihre neue Hauptstadt, Bagdad, die unter den Kalifen aus der Abbasidendynastie zu einer sagenhaften Blüte wuchs (vergleiche Märchen aus 1001 Nacht). Auch dieses Reich hatte keinen Bestand, nach Plünderungen durch Hunnen und Mongolen wurde es osmanische Provinz. Mesopotamien wurde völlig bedeutungslos. Zunächst blieb dem Kalifen allerdings noch die Würde eines geistlichen Oberhaupts der Muslime.

Vor dem ersten Weltkrieg versprachen die Briten den Arabern einen eigenen Staat, wenn sie sich gegen die Osmanen auflehnen. Doch sie wurden bitter entäuscht, Briten und Franzosen hatten andere Pläne. Das geplante Großarabien schrumpfte ziemlch zusammen und Franzosen und Briten besetzten Syrien, Libanon, Irak und Jordanien. Die Araber fühlten sich betrogen. Das Verhältnis zu den Briten war angespannt, der von den Briten eingesetzte König war nicht überall beliebt. Ein Putschversuch 1941 wurde von den Briten niedergeschlagen. Doch 1958 wurde die Monarchie gestürzt und eine Militärdiktatur errichtet. Später putsche sich die Baath Partei an die Macht, die noch heute regiert.


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