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BUCHTIPP: DIE ANALPHABETIN |
ljuba: 2006-02-03 |
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Druckversion
XXL-Version
Die Schriftstellerin Agota Kristof erzählt in ziemlich kurzweiligen und ziemlich kurzen elf Kapiteln die Geschichte ihrer Herkunft und wie aus ihr in einem fremden Land eine Schriftstellerin wurde.
Die Analphabetin
Agota Kristof
Meridiane . Ammann
S. 75
€ 12,90
Angefangen hat alles mit einer Lesekrankheit: Die vierjährige Agota liest alles, was ihr in die Hände und vor die Augen kommt. Von allen als faules Kind
bezeichnet, das nur liest, verbringt sie ihre bescheidene Kindheit während und nach dem Zweiten Weltkrieg in einem kleinen Dorf in Ungarn. Mit 14 Jahren erlebt sie ihre "Kasernierung" in ein staatliches Internat für Mädchen.
Nachts schreibt sie Tagebuch und Gedichte und zwischen den Unterrichtspausen führt sie Sketche auf, um etwas Geld zu verdienen.
Agota kann sich kaum vorstellen, dass es andere Sprachen auf der Welt gibt, als von einem Tag auf den anderen russisch in den Schulen gesprochen und
gedacht werden muss. Deshalb unterscheidet sie zwischen Muttersprache und
Feindessprache. Im März 1953 dann die Nachricht: Stalin ist tot. Anlässlich des "Volkstrauertags" muss sie einen Aufsatz über den "hellen Leitstern" schreiben.
Mit 21 Jahren beschließt sie mit ihrem jungen Ehemann und einer
Hand voll Ungaren ins Unbekannte zu flüchten. In der Schweiz angekommen, stößt
sie auf eine kulturelle und soziale Wüste. So verliert sie die Zugehörigkeit zu
irgendeinem Volk, egal ob russisch, ungarisch oder französisch. Der Sprache
nicht mächtig und von Angst gequält muss sie Französisch lesen und schreiben lernen. Sie wird zur Analphabetin, die eigentlich bereits schon mit vier Jahren lesen und schreiben konnte.
Eine ehrliche und authentische Lebensgeschichte einer starken Frau.
Das alles geschieht in der auch für Menschen mit Sehfehlern gut lesbaren Schrift, die man eigentlich von Kinderbüchern gewohnt ist. In normaler
Schriftgröße könnte man den Inhalt des Buches auf 4 Din A4 Seiten unterbringen. In einer knappen Stunde ist das "Buch" gelesen. Für lesefaule Leser bestimmt das Richtige.
€13,00 sind für dieses zu kurze Lesevergnügen trotz des angenehm in der handliegenden Hardcovers zu viel.
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