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SERIE: ALTE GEMäUER |
mohan: 2002-11-25 |
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In dieser Ausgabe ist in der Reihe "Alte Gemäuer" mal wieder eine Burg dran und zwar die Hardenburg bei Bad Dürkheim. Sie ist die größte Burganlage in der Pfalz.
Die Hardenburg bei Bad Dürkheim thront hoch über dem Isenachtal. Gebaut wurde sie von den Leiningern, einem in der Pfalz wichtigen Adelsgeschlecht. Von hier aus konnten sie die Straße von Bad Dürkheim nach Kaiserslautern kontrollieren. Diese Straße war schon immer ein wichtiger Handelsweg vom Oberrhein nach Lothringen. Im Mittelalter wurde sie durch Burgen gesichert und kontrolliert. Eine davon ist die Hardenburg, zu der noch zwei kleinere Burgen gehörten, die sie sicherten, Nonnenfels und Schloßeck (neuzeitlicher Name, denn der Name der Burg ist nicht bekannt). Von beiden sind nur wenige Reste erhalten. Noch während der französischen Revolutionskriege wurden zum Schutz der Burg Schanzen und Erdwerke angelegt.
Bevor ich weiterschreibe, einige Fakten zur Hardenburg, begonnen wurde mit ihrem Bau wohl 1206, bewohnt wurde sie bis 1793. Sie ist damit die am längsten bewohnte Burg in der Pfalz und das auch noch von nur einer Adelsfamilie. Noch ein Superlativ, mit einer Ausdehnung von 90x180 Metern ist sie die größte pfälzische Burganalage. Die heute noch erhaltenen Reste der Burg stammen aus dem 16. Jahrhundert. Vielleicht noch etwas zu ihrer Gründung. Wie bereits erwähnt wurde sie von den Leiningern erbaut, einem streitbaren und kriegerischen Adelsgeschlecht. Sie hatten die Schutzvogtei über das nahegelegene Kloster Limburg inne, eine im Mittelalter recht einträgliche Sache. Meist haben sich die Fürsten auf Kosten des Klosters bereichert. So auch die Leiniger, sie errichteten die Hardenburg nicht auf ihrem eigenen Besitz, sondern auf Grund des Klosters Limburg. Später trat das Kloster das Land ab, nun stand die Hardenburg auf eigenem Grund. Auch sonst waren die Leininger nicht besonders friedlich, in der Zeit von 1398 bis 1525 gab es fast 50 kriegerische Auseindersetzungen. Das Aus für die Burg kam mit der französischen Revolution, als die Leininger ihren rechtsrheinischen Besitz an Frankreich verloren, die Burg wurde 1794 von französischen Truppen in Brand gesteckt.
Da bereits fast 100 Jahre später mit der Restaurierung der Ruine begonnen wurde, ist von der Hardenburg noch recht viel erhalten. Sie bietet einen guten Einblick in eine Burganalage aus dem 16. Jahrhundert. Ältere Bauteile sind nur noch wenige erhalten. Von ihrem Grundriss ist die Burg ein unregelmäßiges Fünfeck mit einem vorgelagerten Turm im Westen. An die Burganalage wurden zwei Gärten angebaut, von denen aber außer den Umfassungsmauern nichts mehr erhalten ist.
Ein Besuch der Burganalage lohnt sich nicht nur wegen der beeindruckenden Reste, sondern ihr habt vom Westturm der Burg einen guten Blick über das Isenachtal. Einen Haken hat der Burgbesuch allerdings, zur Burg müsst ihr einen kleineren Fußweg in Kauf nehmen, der zur Burg rauf führt. Aber die beeindruckenden Reste der Hardenburg sind diese Anstrengungen auf jeden Fall wert.
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