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KURZGESCHICHTE: FERNE sanjok: 2002-10-29

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"Wir verabschieden uns nicht, waren ihre letzten Worte, die voller Hoffnung auf ein Wiedersehen waren, das ganz bestimmt nicht bald kommen sollte." Lesen Sie die Geschichte einer besonderen Beziehung...


Er sah diese Gesichter zum ersten Mal, und doch kamen sie ihm so bekannt vor. Alle Menschen waren mit irgendetwas beschäftigt, manche unterhielten sich, manche schliefen, andere lasen in ihren Büchern. Doch keiner schaute aus dem Fenster wie er, berauscht vom Anblick der herbstlich gekleideten Bäume, deren Kronen mal gelb, mal braun, mal rot gefärbt waren. Seine Augen waren traurig, und doch sahen sie nur das Schöne.

Schon seit vierzehn Stunden war dieser junge Mann unterwegs, unterwegs in den grauen Alltag - in einem grauen Bus. Er erinnerte sich immer wieder an die letzten Umarmungen und Küsse, an den letzten Tanz und an den letzten Blick, fragte sich, ob sie wirklich die letzten waren. Diesen Gedanken wollte er immer ganz schnell vergessen. „Wir verabschieden uns nicht“, waren ihre letzten Worte, die voller Hoffnung auf ein Wiedersehen waren, das ganz bestimmt nicht bald kommen sollte. Er fühlte nicht den Schmerz in seinem Rücken und merkte nicht, dass sein Bein eingeschlafen war. Sein Kopf war mit anderen Dingen beschäftigt, die in ihm viele angenehme Gefühle hervorruften. Das Herz dieses jungen Mannes schlug jetzt im Rhythmus mit einem anderen. Er war beflügelt und, doch störten ihn diese irdischen Schranken. Er war einfach nicht in der Lage, sie jeden Tag zu sehen.

Der Bus hielt an. „Bitte bereiten Sie Ihre Reisepässe vor. Wir sind an der Grenze.“ Schon zum dritten Mal musste sein Pass bestempelt werden. In einer halben Stunde fuhr der Bus wieder. Der junge Mann schaute aus dem Fenster. Er schaute in die Ferne, dorthin, wo sie jetzt weinte und an ihn dachte. Er wollte wieder zu ihr.


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