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GEDANKEN: FüR FüHRER UND VATERLAND mohan: 2002-10-11

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"In meinen Jahren an der Ostfront habe ich viele sterben sehen, aber diesen Jungen kann ich niemals vergessen." Kurz vor Kriegsende 1945 wurden Deserteure ohne Gnade sofort erschossen. Den Fall eines 21 Jährigen will ich hier schildern.


"Jeder, der Maßnahmen, die unsere Widerstandskraft schwächen, propagiert oder gar billigt, ist ein Verräter. Er ist augenblicklich zu erschießen oder zu erhängen."

Befehl Adolf Hitlers vom 22. April 1945


Es war im Jahre 1945, vierzehn Tage vor Kriegsende. Unsere Pionier-Einheit lag in der Nähe der Stadt Neisse, nicht weit von uns war das Riesengebirge, Ziel vieler Deserteure. Ein Soldat aus meiner Einheit, ca. 21 Jahre alt, war mit seinen Nerven völlig am Ende. Alle wussten, dass sich der Krieg dem Ende näherte. Der Junge, für mich noch ein großes Kind, desertierte, wurde wiedereingefangen und sofort zum Tode verurteilt.

In meinen Jahren an der Ostfront habe ich viele sterben sehen, aber diesen Jungen kann ich niemals vergessen. Die ganze Kompanie musste antreten und zusehen. Sie schleppten den Jungen an den Pfahl und banden ihn fest; das Erschießungskommando wartete auf den Feuerbefehl des Kompanieführers. Im Angesicht des Todes rief der Junge immer wieder nach seiner Mutter, weinte und bettelte um sein Leben. So starb unsere Jugend, angeblich für Führer und Vaterland.

Erinnerungen von Tönnies Hellmann (aus: Zerstörung und Erlösung - Kriegsdienstverweigerung im Dritten Reich, Texte einer Ausstellung des Antikriegsmuseums, der Friedensbibliothek der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg)

Anmerkung:

Acht Tage nach dem obigen Befehl beging Adolf Hitler am 30. April 1945 in seinem Bunker in Berlin Selbstmord und wiederum acht Tage später am 8. Mai 1945 war der Krieg mit der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reichs beendet.


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