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SERIE: ALTE GEMäUER |
mohan: 2002-07-23 |
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XXL-Version
In dieser Folge meiner Reihe geht es wieder um was sakrales, das Kloster Limburg bei Bad Dürkheim.
Das Kloster Limburg liegt auf einer Anhöhe über Bad Dürkheim und ist heute eine Ruine, nachdem es im Bauernkrieg verwüstet wurde. Heute ist es ein beliebtes Ziel für Wanderer, im Sommer finden Theaterauffürungen und Konzerte in der der Kirchenruine statt. Für Freunde alter Steine ist besonders die Kirche ein gut erhaltenes Zeugnis der Frühromanik. So ähnlich dürfte auch wohl der erste Bau des Speyerer Doms ausgesehen haben. Apropos Speyerer Dom, eine Legende besagt, dass Kaiser Konrad II. am selben Tag die Grundsteine zum Speyerer Dom zum Guidostift in Speyer und zum Kloster Limburg gelegt haben soll.
Wo ich gerade bei Legenden bin, hier noch eine Legende zum Bau des Klosters. Als die Bauarbeiten schon angefangen hatten, kam der Teufel als Maurergeselle verkleidet und erkundigte sich danach, was hier gebaut werde. Der Baumeister sagte ihm, dass sie ein Wirtshaus bauen wollen. Der Teufel bot nun seine Mithilfe an und mit seiner Geschicklichkeit und Zauberkraft wurde der Bau rasch vorangetrieben. Als der Bau fast fertig war, merkte der Teufel, dass man ihn über den Tisch gezogen hatte und er beim Bau eines Klosters mitgeholfen hatte. Da wurde der Teufel sauer und wollte von dem gegenüberliegenden Berggipfel den großen Stein auf das Kloster werfen, um es zu zerstören. Im Augenblick als er den Stein werfen wollte, hielt ihn ein Engel fest und der Stein schmolz. Der Teufel begann nun zu weinen und fluchen.
Jetzt wieder zurück in die Realität und das was historisch belegbar ist. Errichtet wurde das Kloster an der Stelle einer alten Salierburg von 1025-42. Kaiserin Gisela, die Frau von Konrad II. hatte nach dem Tod ihres Sohnes in der Nähe dieser Burg gelobt, die Burg in ein Kloster zu verwandeln. Dies geschah dann und es wurde ein Benediktinerkloster errichtet, dessen Ruinen wir heute sehen können. Von der Burg blieb nur der Brunnen östlich der Kirche erhalten.
Markantester Punkt der Ruine ist die Kirche mit ihrem im 13. Jahrhundert erneuerten gotischen Treppenturm, von dem ihr einen guten Blick auf das Kloster habt. Leider ist er nur bei Führungen offen. Beeindruckend ist auch die Größe der Kirche, sie ist über 80m lang. Hier zeigt sich die kaiserliche Stiftung des Klosters, da musste das Ganze schon etwas größer, repräsentativer ausfallen. Auch als Ruine wirkt die Kirche riesig. Am besten lässt sich die einstige Gestalt der Kirche am Querhaus und Chor erahnen, die noch in voller Höhe erhalten sind (der Chor nicht ganz). Die einstige Schauseite der Kirche, die riesige Westfassade ist nicht mehr erhalten, es steht nur noch ein Treppenturm in fast voller Höhe und das unterste Geschoß. Hier ist eure Fantasie gefragt, wollt ihr euch vorstellen wie das Ganze früher ausgesehen hat.
Jetzt genug von den alten Steinen zurück zum Leben. Im ehemaligen Kreuzgang ist ein Biergarten eingerichtet, der im Sommer zum Verweilen einlädt. Es gibt auch eine kleine Gaststätte, in der Hausmannskost angeboten wird. Aber auch die Umgebung lohnt sich, etwas spazieren zu gehen. An einigen Stellen habt ihr habt einen guten Blick auf Bad Dürkheim. Solltet ihr mal im nahegelegen Christopherushaus sein, lohnt sich ein kleine Wanderung zur Limburg. Besonders als Nachtwanderung ist der Weg gut geeignet. Und am Ende könnt ihr dann mit den Mönchen bei einem Mitternachtsbierchen anstoßen. D.h. wenn euch welche über den Weg laufen sollten. Aber da wäre ich schon wieder im Bereich der Fantasie. Ja so ein altes Kloster regt schon die Fantasie an.
Genug geschrieben, jetzt heißt es selbst hinfahren und anschauen. Ach ja für die ganz Lauffaulen gibt es einen Parkplatz direkt hinter der Kirche. Taucht ein in die geheimnissvolle Welt des alten Klosters und lasst den Wind der Geschichte um euch wehen.
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