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BUCHTIPP: VORWäRTS IMMER, RüCKWäRTS NIMMER |
mohan: 2004-11-12 |
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Druckversion
XXL-Version
Wie haben sich die neuen Bundesländer nach der Wende verändert? In ihrem Buch kommen die beiden Autoren ganz ohne Worte aus. Die Bilder sprechen für sich. Jeder kann sich seine Meinung bilden.
Als Moritz Bauer und Jo Wickert 1991 erstmals die ehemalige DDR mit ihren Kameras bereisten, machten sie einige tausend Bilder mit Motiven, von denen sie dachten, dass sie bald der Vergangenheit angehören würde. 1991 war die Zeit der Wende, es sah überall nach Aufbruch aus. Eine neue Zeit schien anzubrechen. Doch was ist daraus geworden. Gibt es die viel zierten "blühenden Landschaften"? Oder ging es etwa bergab? 2003 also etwa 4000 Tage nach dem Beitritt der DDR zur BRD bereisten die beiden Autoren noch einmal die neuen Bundesländer und machten eine Bestandsaufnahme. Was sie herausfanden und fotografierten, ist ein vielschichtiges Bild.
Gerade weil sie beim ersten Mal schon viele interessante Motive und Details abgelichtet hatten, gibt dieser Bildband einen schönen Einblick in den Osten. Beide Aufnahmen 1991 und 2003 wurden exakt aus der selben Perspektive aufgenommen, um einen Vergleich zu haben. Herausgekommen sind interessante Ergebnisse. Einiges hat sich zum positiven verändert, manchmal schien die Zeit stehen geblieben zu sein, manchmal hat sich auch ein Rückschritt eingestellt. So wurden einerseits verfallene Häuser renoviert, andererseits verfielen sie weiter. Erhalten blieben die Betonbauten mit ihrem eigenwilligen Charme. Dieses Buch wirft keinen verklärenden Blick auf den Osten, es zeigt vielmehr ungeschminkt die Wirklichkkeit "drüben". Vielleicht half den Autoren bei der Wahl ihrer Motive auch, dass sie nicht in der DDR geboren wurden und so eher einen Blick von außen darauf geworfen haben.
Dieses Buch ist ein schönes Zeitdokument, es zeigt sehr anschaulich die Veränderungen im Osten nach der Wende. Gerade dadurch, dass die Autoren die Bilder ohne Worte gegenüberstellen, bleibt jedem selbst die Wertung überlassen. Sie interpretieren hier nichts hinein, sondern lassen die Bilder ganz für sich sprechen. Hier gibt es keinen wehmütigen Blick zurück auf die "gute alte DDR" oder einen abfälligen Blick auf den "Heruntergekommenen Osten". Wer also schon immer mal wissen wollte, was sich in den neuen Ländern verändert hat, der kann bei diesem Buch gar nichts falsch machen. Man kann dieses Buch auch als Reiseführer nehmen und selbst auf Spurensuche gehen. So oder so, "Vorwärts immer, rückwärts nimmer" ist ein lesens- bzw. sehenswertes Buch. Ein Kauf lohnt sich allemal.
Noch untentschlossen? Zu dem Buchprojekt gibt es auch eine Internetseite. Dort findet ihr einige Hintergrundinfos zu den Autoren, dem Projekt und der eingesetzten Technik. Auch das berühmte Kohlzitat mit den bühenden Landschaften darf nicht fehlen. Genug geschrieben, hier ist der Link:
www.vorwaerts-rueckwaerts.de
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