JAM: Dezember 2001  
















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KULTURTIPP: HAMBURG - TAG- UND NACHTLEBEN volker: 2001-11-28

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Die Hansestadt Hamburg ist nicht nur durch ihre vielen Künstler und Musikals sehenswert. Hier leben sehr viele verschiedene Kulturen auf kleinsten Raum. Diese Umstände schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Bilder und Eindrücke von mir gibt es schon nach einem Klick ...


Hamburg war und ist immernoch die Stadt des Vergnügens in Deutschland. Ich kenne keinen anderen Ort, andem offentliche Prostitution und Glückspiel so an der Tagesordnung sind; was jetzt nicht unbedingt schlecht sein muss. So dumm wie es klingt; aber es ist so. Wenn man in der näheren Umgebung des Hauptbahnhofes sich umsieht, der entdeckt auf der einen Seite die Einkaufsmeile von Hamburg mit vielen Klamottenläden und auf der anderen Seite ist ein kleines Rotlicht-Millieu. Diese kleine Straße ist voll mit Porno-Kino's und Videotheken. Die Prostituierten minderer Qualität findet man hier, währenddessen die guten "Pferde" auf der Reperbahn eingesetzt werden; die Attraktion von Hamburg schlechthin. Dort angekommen lassen einen die wilden Lichter und das Herumfuchteln der Animateure nicht mehr in Ruhe. Die Uhrzeit sollte allerdings mit Bedacht gewählt werden. Stimmung bzw. "Richtig was los" ist erst nach Mitternacht. Vor 22 Uhr haben die wenigstens Clubs geöffnet. Hier ist es wirklich so, dass der Großstadtpenner einen Hot-Dog neben einem chinesischem Geschäftsmann ißt. Das Angebot ist wirklich ungeheuer groß (aber leider doch nur innerhalb eines Gengres) und dementsprechend auch etwas für jeden Geschmack geboten. Sogar die Einheimischen treiben sich auf dem Kietz herum, die auch gerne das Angebot wahrnehmen.
Dementsprechend ist auch der Umgang mit den Anderen relativ locker und sehr direkt. Der typische Hamburger sagt was er will und was er denkt; und das alles in einem perfekten Hochdeutsch. So werden auch die "Fremden" entlarvt. Dementsprechend "einfach" ist auch die Kontaktknüpfung; vorrausgesetzt man überwindet sich dazu die Initiative zu ergreifen. Hier verfliegen die Stunden wie im Flug und ehe man sich versieht, zeigt die Uhr 4 an. Die Diskotheken und größeren Barclubs schließen irgendwann beim Morgengrauen und die Nachtschwärmer verziehen sich wieder in ihre Grotten und sammeln Kraft für den nächsten Abend.
Die Fußgängerzonen sind regelrecht überfüllt und die Cafés platzen besonders an verregneten Tagen (wovon es hier in Hamburg genug gibt) aus allen Nähten. Die Stimmung in den Einkaufsstraßen ist relativ gelöst. Die Eile bzw. der Termindruck; ... sowas gibt's hier anscheinend überhaupt nicht. Die Leute schlendern duch die Gassen und genießen den Spaziergang. Außerdem ist es auch nicht so, dass es nur bestimmte Läden schaffen, ihre Räumlichkeiten mit Kundschaft zu füllen. Das ganze Publikum teilt sich mehr oder weniger gerecht auf die verschiedenen Locations auf. Die Preise liegen in der unteren Mittelklasse und lassen auch keine Wünsche beim Preis - Leistungs - Verhältnis offen.
Durch den lockeren Umgangston kommt man ganz einfach mit den Leuten ins Gespräch und man wird sehr schnell von dieser Mentalität angesteckt und lässt sich dann auch genauso sorglos treiben. Wenn man sich vornehmen will die Einkaufsstraße vom Anfang bis zum Ende zu durchstöbern, muss mindestens 2 volle Tage dafür einplanen. Die alten roten Sandsteinbauten, die Einrichtungen und die Parkanlagen tragen ihren Teil zum Wohlfühlen bei.
Das Nachtleben in Hamburg ist Einzgiartig und unterscheidet sich erstaunlicherweise nicht so sehr von dem Tagleben. Nachts sind die Bar's und Diskotheken beleuchtet und die Leute drängen sich bei den beliebten und angesagten Läden. Und das fantstische ist, dass sich die proffesionellen Damen hauptsächlich in einer Straße aufhalten. Wer sich von ihnen nicht ansprechen lassen will, der braucht dann erst gar nicht in diese Straße gehen. Der Kietz an sich ist sehr sauber. Jeder Klub hält außerdem viel von Hygiene und natürlich auch von Seriösität; ganz besonders die Bekannten wie z.B. das "Dollhaus". Die typischen Spelunken gibt es dann schon eher in Richtung Hafen. Wer allerdings eine Diskothek der klassischen Art in Hamburg erwartet, den muss ich leider enttäuschen.
Es gibt Clubs, die aber eher an Tanz-Bars bzw. Tanz-Cafés errinnern, d.h. es gibt eine Tanzfläche, die dann auch ordentlich beschallt wird, dann gibt es noch sogenannte "Chill-Out" - Räume und natürlich den Barbereich. Bis jetzt ja noch gar nichts ungewöhnliches; der Unterschied zu den anderen Diskotheken liegt darin, dass diese Abteilungen in einem Raum liegen. In den südlichen Gewässern Deutschland's ist es in der Regel so, dass der "Chill-Out" - Bereich nicht nur musikalisch sondern auch räumlich getrennt ist. Außerdem ist das ganze Ambiente in der Regel sehr liebevoll ausgesucht und es ist alles farblich aufeinander abgestimmt, währenddessen in den südlichen Diskos der Raum in der Regel so dunkel ist, dass man gar nichts von dem Tapetenanstrich sieht. Dazu kommen die Musikrichtung; in Hamburg werden zwei große Musikrichtungen in den Locations gespielt: "Black - Music" oder "Disco - House" und dann haben wir auch schon den Salat. Mich hat es allerdings gewundert, dass die Hamburger trotz ihrer verbalen Offenheit doch sehr steif tanzen. Ich kann mich allerdings auch jetzt nur auf die Jugend von Hamburg mit meiner Wertung beschränken.
Der reguläre Diskogang für Hamburger Ureinwohner beginnt um ca. Mitternacht und wird in der Regel mit Freunden gestartet. Wenn man dann in der "Disko" nach einer nicht seltenen mehrstündigen Wartezeit eingelassen wurde, dann begiebt man sich erst zur Bar und dann auf einen Stuhl oder auf eine Sitzgruppe vom Chill-Out-Bereich; getanzt wird grundsätzlich erst ab einer Promille von 1,0. Um diese ganze Show miterlebend zu dürfen muss man mindestens 10,- DM Eintritt bezahlen. Die Preise für die Getränke sind auch ziemlich gesalzen; der Vollsuff kann hier dann schon einige 100,-DM kosten.
Generell kann man sagen, dass Hamburg eine sehr schöne Stadt mit zentralen Punkten in den verschiedenen Bereichen (z.B. das Vergnügen konzentriert sich im Bereich der Reperbahn). Mein Tipp ist alles einmal zu besuchen; allerdings nicht alleine. Hier gibt es zwei Begleitalternativen: mit dem Lebenspartner (Freundinn, Freund, etc.) oder mit einer wilden Horde von Kumpels. Je durchgeknallter die Reisepartner sind, desto mehr kann man erleben; es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Für Veranstaltungstipps steht liebend gerne das Touristeninformationszentrum zur Verfügung; als Jungspund sind diese Tipps, die sich meist auf die Kultur beschränken (z.B.Theatervorstellungen, etc.)wenig verwertbar; die Taxifahrer geben da bessere Auskünfte. Die besten Infos bekommt man bei einem kleinen Rundgang durch die Hamburger Einkaufsstraßen; an fast jeder Ecke lauern Flyer-Verteiler und bombardieren einen mit Werbung. Insider - Tipps können eigentlich nur von den Einheimischen gegeben werden.
Wenn man will, dann kann man was in Hamburg erleben; sowohl tagsüber, als auch nachts. Allerdings braucht man eine gewisse Eingewöhnungszeit bezüglich der dort herrschenden Umgangsformen und Mentalität, die bei ca. zwei Tagen liegt. Ein verlängertes Wochenende ist die perfekte Vorraussetzung um ein bischen die Luft der Hansestadt zu schnuppern.


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